Diese Frage stellt sich vielleicht, wenn sich ein ein „MPAexperte“ und bspw. ein Coachee am Tisch gegenübersitzen.
Und ? Wer ist nun der Experte ?
Lassen Sie mich kurz ausholen …
Was die MotivationsPotenzialAnalyse MPA von anderen herkömmlichen Systemen u.a. unterscheidet ist die konstruktivistische Fragetechnik im Fragebogen ( diese haben wir hier näher erläutert ).
Herkömmliche Verfahren fragen bspw. nach einem konkreten Verhalten, wie „Ich liebe es mit Freunden unterwegs zu sein.“. Aber kann ich mit dieser Frage ein Motiv messen ?
Warum liebt es die Person mit Freunden unterwegs zu sein ? Ist es nur das Motiv „Kontakt“ ? Oder vielleicht auch „Status“ oder „Fremdwertschätzung“ ? Um ganz ehrlich zu sein – ich kann es Ihnen nicht sagen. Denn um diese Antwort zu liefern, müssen Sie anders an die Sache herangehen.
Die MotivationsPotenzialAnalyse MPA arbeitet konstruktivistisch, d.h. sie fragt ganz allgemein nach Situationen in denen bspw. „emotionale Nähe“ für die Person spürbar ist – und fragt, wie „anregend“ diese Person diese Situationen empfindet.
Der Vorteil liegt auf der Hand.
Stellen Sie sich bei obiger Frage einen Menschen vor, der eine intensive Partnerschaft oder Familienleben pflegt. Und genau dort auch emotionale Nähe erlebt – aber eben nicht mit Freunden unterwegs ist. Während diese Person bei obiger Frage ehrlicherweise mit „eher weniger“ antworten würde, kann sie bei der konstruktivistischen Fragestellung sich ganz individuell die Situationen vorstellen, in der sie emotionale Nähe empfindet. So entsteht eine deutlich höhere Messgenauigkeit um Motive zu erfassen, da keine Personen mehr „hinten runter fallen“, weil sie leider ein Motiv anders ausleben als eine „fokussierte“ Fragestellung dies zuließ. Voilá – so haben wir einen wertungsfreier konstruktivistisch – limbischen Fragebogen, der genau das tut was er soll : Motive messen und zwar nur Motive.
Wenn nun aber eben nicht nach „Weggehen mit Freunden“ gefragt wird, kann es konsequenterweise keinen Auswertungstext geben im Sinne von „Sie sind eine Person, die gerne mit Freunden weggeht.“ Daher werden in der MPA – Auswertung die Motive mit ihren Definitionen und Langdefinitionen aufgeführt und natürlich die „Essenz“ der Analyse : die Intensitäten der 26 Motive ( hier gibt es nochmals alle Motive zum Nachlesen ).
Aber wie wirken sich diese nun aus ? Wie beeinflussen diese Verhalten, Kommunikation und Entscheidungsfindung ? Dies muss doch nun der MPAexperte wissen und unserem Coachee ( siehe Beispiel von oben ) jetzt mal klar und deutlich rüberbringen – deswegen heißt er doch Experte ?!?
Nein. In der Zertifizierung unserer MPAexperten verwende ich gerne die Aussage : „Macht euch locker – der wahre Experte für die MPA-Auswertung sitzt euch immer gegenüber.“ In den Auswertungsgesprächen geht es nun darum, dem Kunden zu helfen seinen eigenen Motiven und Motivationspotenzialen nachzuspüren und herauszufinden wo diese liegen und wie sich diese zeigen. Und natürlich kann der MPAexperte aus seiner Erfahrung und seiner Expertise auch mögliche Beispiele bringen, wie diese sich bei anderen Personen zeigen – aber er kann niemals ein Verhalten wie aus einer Kristallkugel herauslesen und zuschreiben.
Die einzige Person, die „Licht ins Dunkel“ bringen kann – also den Finger am Einschalter hat – diese Person ist unser Klient. Und das ist auch gut so.